Die Matthäuspassion ist mit fast drei Stunden Dauer und der opulenten Besetzung von mindestens sechs Solist:innen, zwei Chören und zwei Orchestern das monumentalste Werk Johann Sebastian Bachs. Nicht nur für Freund:innen der Kirchenmusik gilt die Matthäuspassion als einer der Höhepunkte der Musikgeschichte. Nichtsdestotrotz gerät Bachs episches Werk - uraufgeführt am Karfreitag 1727 in der Leipziger Thomaskirche - nach Bachs Tod fast 100 Jahre in Vergessenheit. Erst Felix Mendelssohn Bartholdy führt es 1829 in einer eigenen Bearbeitung (u.a. mit Klarinetten!) und drastisch gekürzt wieder auf. Anders als die zweite vollständig erhaltene Passion Bachs, seine drei Jahre ältere Johannespassion (Uraufführung wohl 1724), steht in der Matthäuspassion der leidende und erniedrigte Christus im Mittelpunkt. Während der johanneische Christus auch im Leid der "Herrscher" aller Dinge bleibt (vgl. Jesus zu Pilatus: "Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von obenherab gegeben", Joh 19,11) nimmt die Matthäuspassion v.a. Jesu leidvollen Gang ans Kreuz in den Fokus. Auch in den betrachtenden Arien und Chorälen erhält daher der Aspekt des Mitfühlens, Mitleidens, Klagens und Trauerns eine starke Betonung. Der Einführungsabend hebt die theologischen Schwerpunkte der Passionserzählung des Matthäusevangeliums hervor und bietet eine Analyse dessen meisterhafter Übersetzung in Musik durch Johann Sebastian Bach. Die Matthäuspassion wird am Karfreitag,18. April 2025 um 15 Uhr in St. Anna erklingen. Johannes Eppelein, Kantor an St. Anna Augburg Pfarrerin Bettina Böhmer-Lamey Maria Heidecker, Kirchenmusikerin PJ
Voraussetzung: keine
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